Studie: Einschätzung der deutschen Wirtschaft zu Afrika

Studie: Einschätzung der deutschen Wirtschaft zu Afrika

Im Auftrag der Global Perspective Initiative (GPI) befragte das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach über 500 Entscheider und Spitzenkräfte aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu ihren Erfahrungen in Afrika sowie ihrer Einschätzung zur Entwicklung des Kontinents. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen betrachtet Afrika als potenziellen Zukunftsmarkt.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass deutsche Unternehmen Afrika als potenziellen Zukunftsmarkt betrachten. 67 Prozent der Spitzenkräfte halten es für sehr wichtig, weitere 29 Prozent für wichtig, dass sich Afrika gut entwickelt. Die befragten Politiker messen der Entwicklung des afrikanischen Kontinents noch größere Bedeutung bei als die Wirtschaft: 87 Prozent der Politiker, 60 Prozent der Repräsentanten der Wirtschaft sind überzeugt, dass es für Europa von größter Bedeutung ist, dass sich der afrikanische Kontinent gut entwickelt. Die ausführlich befragten Repräsentanten von Unternehmen, die in Afrika aktiv sind, waren überzeugt, dass Europa mit einer enormen Zuwanderung vom afrikanischen Kontinent konfrontiert sein wird, wenn es nicht gelingt, dort große nachhaltig wirtschaftlich gesunde Wachstumsregionen zu schaffen. Auch im Hinblick auf die Entwicklung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Europas halten es die befragten Unternehmen für ratsam, Afrika verstärkt in den Blick zu nehmen. Das chinesische Engagement in Afrika beeindruckt und stimmt viele zugleich besorgt – in Bezug auf seine Folgen für Europa, aber auch für Afrika selbst.

Die Situation, Entwicklung und Chancen in Afrika lassen sich nicht pauschal bewerten. Es gibt stabile Länder mit einer dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung und Länder, die sich ökonomisch wie politisch in einer ausgesprochen schwierigen Situation befinden. Die Gesprächspartner aus den afrikaengagierten Unternehmen betonen daher die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung. 72 Prozent der Unternehmer und Manager, die Unternehmen leiten, die in Afrika bereits aktiv sind, gehen davon aus, dass sich einige wenige Regionen gut entwickeln werden, lediglich 6 Prozent glauben an einen breiteren Aufschwung in vielen Regionen. Hervorgehoben wird die Entwicklung in den Maghreb-Staaten, in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Senegal und Sambia. Als problematisch gelten unter anderem der Kongo, Niger, Mali, Burkina Faso, aber auch Ägypten und Südafrika.

→ Die Afrika-Studie zum Download.

Bild: © Julian Hacker – pixabay.com