In den letzten Monaten hat sich der europäische Textil- und Bekleidungsdachverband EURATEX intensiv mit dem Thema Textilrecycling befasst. Im Rahmen der Recycling Hub-Initiative (ReHubs) wurde gemeinsam mit der Unternehmensberatung Gherzi an einer grundlegenden Machbarkeitsstudie gearbeitet. Hieraus hat EURATEX nun offiziell erste Informationen veröffentlicht, die der EURATEX-Pressemitteilung sowie in einer Initiative-Beschreibung zu den ReHubs entnommen werden können.
Wichtige Kernaussagen der Veröffentlichung:
- Das traditionelle lineare Geschäftsmodell im Textilbereich führt zu einem hohen Verbrauch von Rohstoffen und zur Erzeugung von Abfällen, was erheblich zu den großen und negativen Umweltauswirkungen der globalen Textilindustrie beiträgt.
- In weniger als vier Jahren sollen Textilabfälle getrennt gesammelt werden (Vorgabe der AbfRRL). Nach Einschätzung von Gherzi könnte hier eine Menge von 4,2 – 5,5 Mio. Tonnen zu erfassen und zu verwerten sein.
- Für (bisher) nicht gesammelte Textilabfälle gibt es derzeit weder praktikable Wiederverwendungsoptionen noch Alternativen zur Entsorgung. Ganzheitliche Konzepte zur Bewirtschaftung aller Textilabfallströme sind bisher nicht etabliert.
- Die ReHubs sollen vor allem ein hochwertiges Recycling von textilen Abfällen fokussieren und durch partnerschaftliche Arbeit bestehende Hürden in der Umsetzung von textilen Kreisläufen minimieren.
- Austausch von Know-how, Förderung von recyclinggerechtem Design und die Generierung von Sekundärrohstoffen werden durch die Zusammenarbeit gestärkt.
- Die ReHubs werden je nach lokalen Bedingungen unterschiedlich ausgestaltet sein. In einem gemeinsamen europäischen Gremium werden auch gemeinsame Aufgaben angegangen, wie z. B. die Schaffung eines „digitalen Marktplatzes“.
- Nächste Schritte: (weitere) Konzeptionierung, Finanzierungsmöglichkeiten für „techno- economic feasibility studies“ identifizieren.
Im Sommer hatten bereits acht Gesamtmasche-Mitgliedsfirmen ihr Interesse an der ReHubs-Initiative signalisiert. Nun nimmt das Projekt allmählich konkretere Formen an. Interessierte Firmen, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, können gerne auf Frau Barth zukommen, barth@gesamtmasche.hosting2.tn-rechenzentrum1.de. Die Projektkoordination mit weiteren Verbänden übernimmt der Gesamtverband textil+mode, zuständig ist dort Frau Eckert jeckert@textil-mode.de.