Rund 15.000 Produkte zur Monatshygiene verbraucht eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Einwegprodukte, durch die viele Tonnen Müll entstehen, und deren Plastikkomponenten bis zu 500 Jahre brauchen, bis sie abgebaut sind. Produkte zur Monatshygiene nachhaltiger zu gestalten, ist seit einigen Jahren Trend. Neben biologisch abbaubaren Einwegprodukten sind auch Mehrwegprodukte wie waschbare Periodenslips gefragt, die etablierte Wäschehersteller und findige Start-ups anbieten.
Mehrwegprodukte nachhaltiger und leistungsstärker machen
Hier setzten der Faserhersteller Kelheim Fibres und die Spinnerei Gebr. Otto an, mit dem Ziel Periodenunterwäsche komfortabler, leistungsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.
Die Lösung ist wie ein Puzzle, schließlich ist Periodenunterwäsche aus mehreren Lagen mit unterschiedlichen Funktionen aufgebaut – so muss das Topsheet Flüssigkeit schnell aufnehmen und vom Körper wegleiten, die anschließende Verteilerschicht (Acquisition-Distribution-Layer, ADL) sorgt für eine zügige und ideale Verteilung der Flüssigkeit im Saugkörper. Dieser schließt die Flüssigkeit ein und hält sie in seinem Inneren fest und verhindert so ein mögliches Rücknässen.
Kompetenzen bündeln
Mit der jeweils idealen Kombination aus Kelheimer Spezialfasern und den perfekt abgestimmten Garntypen von Otto haben die beiden Innovationspartner dieses Puzzle gelöst – das Ergebnis ist ein Prototyp, der in Punkto Schnelligkeit und Kapazität der Flüssigkeitsaufnahme sowie Rücknässung deutlich bessere Werte erzielt als handelsübliche Lösungen.
„Aufgrund der Anforderungen und der Testergebnisse, die Kelheim für die verschiedenen Schichten ermittelt hat, entwickeln wir unsere Garnmischungen“, erklärt Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto. „Auf kurzfristige Anforderungen, auch für Spezialanfragen von Wäsche-Brands, also den Verwendern, können wir kurzfristig die gewünschten Garne liefern.“
Kurze Lieferkette und Transparenz
Die Kooperation der deutschen Traditionsunternehmen ermöglicht eine beispielhaft kurze Lieferkette. Dr. Marina Crnoja-Cosic, Director New Business Development bei Kelheim Fibres:
“Kurze Lieferketten sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch im Sinne des Supply Chain-Gesetzes und der Produktverantwortung von entscheidender Bedeutung. Regionale Partnerschaften wie die mit Gebr. Otto stellen sicher, dass unsere Lieferkette transparent und effizient ist, was letztendlich zu einer nachhaltigeren Zukunft führt.“
Präsentiert wird die Neuheit aus der Kooperation im April 2024 auf der Techtextil in Frankfurt.