In einem Manifest zur Bundestagswahl benennt der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie die größten wirtschaftspolitischen Irrtümer der vergangenen Legislaturperioden und macht Vorschläge für eine nachhaltige Wirtschaftswende. Diese wird die Branche auch am ersten bundesweiten Wirtschaftswarntag breit in die Öffentlichkeit tragen.
Unter der Überschrift „Wirtschaftswende jetzt! Für ein starke Textil- und Modeindustrie“ setzt sich der Branchenverband schwerpunktmäßig für folgende sechs Punkte ein:
- eine umfassende Entbürokratisierung entlang der gesamten europäischen und deutschen Gesetzgebung
- die Beendigung des deutschen Sonderweg in der Energie- und Klimapolitik und die Rückkehr zu einem gemeinsamen europäischen Zielkorridor
- eine EU-Politik, die der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen nützt
- eine Chemikalienpolitik, die wieder wissenschaftsbasiert und faktenorientiert ist
- Sozialbeiträge auf unter 40 Prozent begrenzen und die zunehmende Einmischung des Staates in die Tarif- und Sozialpolitik beenden
- einen grundlegenden Kurswechsel in der Haushaltspolitik mit einer Re-Priorisierung der staatlichen Auf- und Ausgaben und einem klaren Fokus auf investive Ausgaben
Das gesamte Manifest zur Bundestagswahl finden Sie hier.
Der Ernst der wirtschaftlichen Lage ist vielen ganz offensichtlich noch nicht bewusst. Auch unsere Branche hat in den vergangenen fünf Jahren rund 20 Prozent an realem Wachstum eingebüßt, wir erleben Rekordzahlen bei den Firmenpleiten, Traditionsunternehmen sind gezwungen, dem Standort Deutschland den Rücken zu kehren, weil sie nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Deshalb setzen wir uns für eine Wirtschaftswende und eine starke EU mit dem Schwerpunkt Wettbewerbsfähigkeit ein! Diese Bundestagswahl muss zur Abstimmung über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft werden.“
Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes textil+mode
Zusammen mit rund 50 anderen mittelständischen Arbeitgeber-, Wirtschafts- und Unternehmensverbänden hat der Gesamtverband textil+mode zum ersten bundesweiten Wirtschaftswarntag aufgerufen. Die Wirtschaft fordert von den Parteien die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu rücken und in der nächsten Legislatur eine Wirtschaftswende einzuleiten. Geplant ist eine Großkundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern am Brandenburger Tor am 29. Januar um 13 Uhr. Daneben kommt es deutschlandweit zu zahlreichen regionalen Aktionen. Mehr auf www.wirtschaftswarntag.de.
Die zentralen Forderungen der Verbände sind eine geringere Steuerbelastung, weniger bürokratische Vorgaben, gedeckelte Sozialabgaben, geringere Energiekosten und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht.
Wir brauchen auch weiterhin eine starke Industrie in unserem Land. Ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstand und keine nachhaltige Produktion. Ohne Wirtschaftswachstum kein starker Sozialstaat. Ohne eine starke Textil- und Modeindustrie keine Qualitäts- und Spezialtextilien mehr!“
Der Gesamtverband textil+mode spricht für rund 1 400 Unternehmen der Textil- und Modeindustrie mit mehr als 120 000 Beschäftigten in Deutschland.