Breites Wirkspektrum ohne Resistenzbildung
Grundlage der Neuentwicklung ist die von Heraeus lizenzierte AGXX-Technologie, die auf einer katalytischen Redoxreaktion basiert. Dabei erzeugen metallische AGXX-Partikel aus Silber und Ruthenium reaktive Sauerstoffspezies, die Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren effektiv abtöten und die Bildung von Resistenzen verhindert.
Langlebig und sicher
Neben der Wirksamkeit gegenüber einer breiten Palette von Krankheitserregern bietet die Technologie den Vorteil, dass sich die AGXX-Partikel nicht verbrauchen und keine Wirkstoffe freisetzen. Herkömmliche antimikrobielle Systeme beruhen hingegen auf die Freisetzung von Silberionen. Die Freigabe der Silberionen-Konzentration ist kaum steuerbar und halten den strengeren Vorgaben der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) nicht stand und müssen mittelfristig durch Alternativen ersetzt werden.
Versuche mit verschiedenen textilen Materialien
Die herausfordernde Aufgabe der DITF ist die optimale Integration von AGXX in verschiedene textile Materialien. Dies kann durch Oberflächenbeschichtungen oder die Einbindung in Polymerschmelzen für Filamentgarne geschehen. Entscheidend ist, dass der Schutz langanhaltend bleibt und die Gebrauchseigenschaften der Textilien, wie Tragekomfort und Waschbeständigkeit, nicht beeinträchtigt werden.
Ergebnisse stimmen positiv
Laboruntersuchungen der DITF zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse: Polyester- und Polyamidgewebe mit AGXX-Beschichtung weisen eine hohe antimikrobielle Wirkung auf, während in PA6-Polymerschmelzen eingebettete AGXX-Partikel stabile Filamentfasern ermöglichen. Aktuell werden noch textile Kennwerte wie Scheuerbeständigkeit und Luftdurchlässigkeit getestet, doch zeichnet sich ab, dass modifizierte Textilien ihre Wirksamkeit auch nach mehreren Waschzyklen behalten.
Kontakt:
Dipl.-Ing. Cigdem Kaya
DITF – Kompetenzzentrum Textilchemie, Umwelt & Energie, Barrieretextilien
E cigdem.kaya@ditf.de