Zwischen verführerischem Nylon und bequemer Tennissocke liegen Welten. Und doch haben beide vieles gemeinsam. Mit mehr als 800 Exponaten lädt die Sonderausstellung „Maschen – Mode – Macher. Deutsche Strumpfdynastien“ ein zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Strümpfe und ihrer Produktion. Maßgeblich geprägt wurde die Branche von Familienunternehmen wie Bahner und Falke. Die Sonderausstellung läuft noch bis 7. Oktober 2018.

Die Mode
Als Kleidungsstück aus der zweiten Reihe orientierte sich der Strumpf stets an den vorherrschenden Trends. Während der Reifrock des 19. Jahrhunderts das weibliche Bein komplett verdeckte, wurde der Strumpf mit ausgefallen Mustern und Farben in den 1920er Jahren zum „Beindekolleté“. Blickfang war die bis in die 1950er Jahre hinein übliche Wadennaht, die erst mit der Erfindung der Rundstrickmaschine verschwand. Der Minirock sorgte schließlich in den 1960er Jahren für eine Weiterentwicklung des Strumpfes, der bisher an Haltern und Hüftgurten befestigt wurde: Die Strumpfhose wurde erfunden. In dieser Zeit fand der Strumpf auch den Weg vom Fachgeschäft in den Massenverkauf an den Supermarktkassen. Strumpfautomaten, die Ersatz bei Laufmaschen-Problemen anboten, wurden an zentralen Orten aufgehängt.