Nach Saudi-Arabien startet auch Bahrain mit dem schrittweisen Abbau von Plastikprodukten im Markt. Das Land folgt damit dem Aufruf der UN, Maßnahmen gegen die Meeresverschmutzung und den Klimawandel zu ergreifen. Ein entsprechendes ministerielles Dekret wird zum 21. Juli 2019 in Kraft treten. Die erste Umsetzungsphase konzentriert sich auf Einweg-Plastiktüten. Später soll ein Verbot sämtlicher Plastiktüten im Einzelhandel folgen. Beschränkt wird auch die Einfuhr bestimmter Kunststoffwaren aus Polyethylen und Polypropylen wie z. B. Plastikfolien, Einweggeschirr und alle Arten von Kunststoffbeuteln. Zum betroffenen Warenkreis zählt auch Verpackungsmaterial, das nicht als solches zum Verkauf bestimmt ist, sondern lediglich als Verpackung für andere Waren dient. Solche Verpackungen müssen künftig biologisch abbaubar sein. Die Einfuhr von biologisch nicht abbaubaren Kunststoffprodukten wird verboten. Einführer und Hersteller benötigen eine jährlich zu erneuernde Lizenz, um das nationale Logo für die biologische Abbaubarkeit anbringen zu dürfen.
Auch Marokko verbannt Plastiktüten, die sich zu landesweiten Plage ausgewachsen hatten. Das Königreich hat bereits 2016 entsprechende Gesetze erlassen.. Die Kampagne „Zero Mika“ (Mika = arab.: Müll) hat es dabei vor allem auf die Hauptverursacher der Plastikplage abgesehen: Einwegplastiktüten, die man an jeder Supermarktkasse findet. Andere Taschenarten wie beispielsweise Kühltaschen und Müllbeutel sind zumindest vorerst noch erlaubt. In Indien sollen Plastiktüten, – flaschen und -besteck komplett verboten werden. In 25 der 29 Bundesstaaten gelten bereits jetzt entsprechende Gesetze. Das sind ehrgeizige Pläne, die noch nicht den angestrebten Erfolg verzeichnen – aber ein Anfang ist gemacht.
Auch mehrere lateinamerikanische ergreifen Maßnahmen gegen die Plastikflut. Das uruguayische Umweltministerium untersagt sein März die Einfuhr von Plastiktüten, für die keine Autorisierung vorliegt. Verboten sind fortan die Herstellung, der Vertrieb, Verkauf und die Lieferung von Plastiktüten, die nicht biologisch abbaubar sind. Außerdem wird ein Register für Hersteller und Importeure von Plastiktüten geschaffen. Die kleinen Karibikstaaten Antigua und Barbados haben bereits 2016 Komplettverbote erlassen. In Kolumbien sind kleine Tüten bis 30×30 cm bereits verboten. Größere Tüten werden zusätzlich besteuert, um ihre Verwendung unattraktiv zu machen. Panama hat bereits die in Supermärkten beliebten dünnen Polyethylentüten verbannt. Costa Rica will die Verwendung von Plastikverpackungen bis 2021 drastisch reduzieren. Ecuador hat in einem ersten Schritt die Galapagos-Inseln in eine plastikfreie Zone verwandelt.