Schutzschirm für Kreditversicherer verlängert

Die Bundesregierung hat den seit April geltende Schutzschirm für Kreditversicherer zur Stabilisierung der Lieferketten ist bis Mitte 2021 verlängert.

Durch den Schutzschirm können Versicherer Corona-bedingte Probleme bei der Risikobewertung herausrechnen. So bleibt die Bonität z. B. einiger Textil- und Modeeinzelhändler erhalten, die sonst nicht mehr versicherbar wären. Das soll die Gefahr von Insolvenzen reduzieren. Versicherer und Bundeswirtschaftsministerium weisen darauf hin, dass von den Sonderregelungen nur Unternehmen profitieren sollen, die vor Corona wirtschaftlich gesund waren. Der Schutzschirm soll ihnen Zeit verschaffen, um sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen zu können. 

Der neue Schutzschirm hat ein Volumen von 30 Mrd. Euro und ist wie sein Vorgänger darauf ausgerichtet, die Deckungszusagen für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen aufrecht zu erhalten. Die vereinbarten Konditionen wurden nachjustiert: Die Selbstbeteiligung der Versicherer erhöht sich auf 10 Prozent oder 3 Mrd. Euro, das ist das Sechsfache der bisher vereinbarten Summe. Im Gegenzug müssen allerdings nur 60 Prozent der Prämieneinnahmen (bisher 65 Prozent) abgeführt werden.

Eine Verlängerung über den 30. Juni 2021 hinaus wird es aller Voraussicht nach nicht geben, da auch aus dem Kreis der Kreditversicherer keine weitere Verlängerung angestrebt werde. Für Unmut sorgte in den vergangenen Monaten vor allem der Marktführer Euler Hermes, der systematisch die Limite für Unternehmen mit „zu niedriger Bonität“ zum Ende 2020 kündigte. Viele Kreditversicherer, so auch Euler Hermes, warnen aktuell auch eindringlich vor sprunghaft ansteigenden Insolvenzrisiken. Umso überraschender ist es für Marktteilnehmer, dass im Rahmen des neuen Schutzschirms die Versicherer ihre Selbstbeteiligung sogar erhöht haben. Allerdings zeigen sich nicht alle Kreditversicherer pessimistisch und zurückhaltend. Die R+V meldet z. B. eine Steigerung des Kreditvolumens um ca. 13 Prozent allein im Krisenjahr 2020.

Informationsquelle: Gesamtverband textil+mode

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