„Wir brauchen kein neues Bürokratiemonster“

„Wir brauchen kein neues Bürokratiemonster“

Gemeinsamer Appell zum Regierungsentwurf des Sorgfaltspflichtengesetzes von BDI und 27 weiteren Verbänden an alle Mitglieder des Deutschen Bundestags.

Zum geplanten Sorgfaltspflichtengesetz erklärt Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes textil+mode: „Wir haben durch die Corona-Pandemie die schlimmste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. Ausgerechnet in einer solchen Situation soll mit dem geplanten Lieferkettengesetz ein neues Bürokratiemonster geschaffen werden. Den Arbeitgebern sollen Pflichten auferlegt werden, die viele europäische und internationale Mitbewerber nicht haben.“

Zum Regierungsentwurf des Sorgfaltspflichtengesetzes haben der Bundesverband der Deutschen Industrie und 27 weitere Verbände, darunter auch der Gesamtverband textil+mode, einen gemeinsamen Brief an alle Mitglieder des Deutschen Bundestags geschrieben. Sie appellieren daher an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, sich für eine grundsätzliche Überarbeitung des geplanten Lieferkettengesetzes anhand von fünf zentralen Punkten einzusetzen:

  • Sorgfaltspflichten unter Wahrung verfassungsrechtlicher Bestimmtheitsanforderungen rechtsklar und praktikabel ausgestalten
  • keine Verpflichtung von Unternehmen unterhalb der Schwellenwerte
  • keine Benachteiligung des Wirtschaftsstandorts Deutschland
  • keine zivilrechtliche Haftung durch die Hintertür und keine Umgehung rechtsstaatlicher Anforderungen im Zivilprozess
  • keine Quasi-Pflicht der Unternehmen, sich selbst und ihre Zulieferer zu belasten

Sollte eine entsprechende Überarbeitung nicht möglich sein, wird die Ablehnung des Gesetzentwurfs nahegelegt. 

Zum Verbändebrief

Bild: © Raymund Bertrams – pixabay.com