Vor kurzem hat das Marktforschungsinstitut Euromonitor International seine neuesten Marktindikatoren und Fünfjahresprognosen für Bekleidung und Schuhe sowie seine „Global Consumer Trends 2025“ präsentiert. Im Jahr 2024 sind die weltweiten Verkäufe von Bekleidung und Schuhen um ca. 4 Prozent gewachsen. Zu konstanten Preisen bedeutet das eine Schrumpfung des globalen Marktes um -0,1 Prozent.
Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Herausforderungen im Zuge der Klimaschutzpolitik wirkten sich negativ auf die Stimmung von Unternehmen und Verbrauchern aus. Doch international gibt es mehrere Lichtblicke.
“Places to be”
Trotz des verhaltenen Ausblicks für China bleibt die Asien-Pazifik-Region in den nächsten fünf Jahren der weltweite Wachstumsmotor. Insbesondere in Südostasien und Indien entwickeln sich die Industrie und der Konsum rasch. Lateinamerika und die MENA-Region bieten Lichtblicke für die Markterschließung. In Nordamerika und Europa leidet die Nachfrage weiterhin unter den Auswirkungen der hartnäckigen Inflation. In Europa belasten unter anderem die starke Regulierung und hohe Energiekosten Unternehmer wie Konsumenten.
Schlusslicht Westeuropa
In fast allen Märkten der Welt sollen die Umsätze in den nächsten Jahren real wachsen. Auch Nordamerika und Osteuropa legen zu. Lediglich Westeuropa kommt auch längerfristig nicht mehr auf das Vor-Pandemie-Niveau zurück.
Billigplattformen weiter auf dem Vormarsch
Für Online-Plattformen wie Shein werden weiterhin zweistellige Wachstumsraten prognostiziert. Mittelfristig müssen Billig-Plattformen und Ultra-Fast-Fashion-Anbieter aus Sicht von Euromonitor ihr Geschäftsmodell anpassen, da Gesetzesvorhaben in den USA und der EU darauf abzielen, volumengetriebene Geschäftsmodelle in der Modebranche einzudämmen.
Internationale Wachstumschampions: Indien, Südostasien, Nord- und Südamerika
Indien weist nicht nur das höchste absolute Wachstum auf. Es werden zudem qualitativ hochwertigere, teurere Produkte nachgefragt. Das wertmäßige Wachstum übertrifft mit durchschnittlich 5,38 % pro Jahr deutlich das mengenmäßige mit 3,83 %. Auch Südostasien entwickelt sich dynamisch. Trotz Teuerung und Protektionismustendenzen bleiben die USA ein starker Wachstumsmarkt.
Ein Drittel Online
Im Jahr 2024 ist der weltweite E-Commerce-Umsatz wertmäßig um ca. 4 Prozent gewachsen. Damit erreicht der Anteil des Online-Shoppings am Gesamtumsatz mit Bekleidung und Schuhen 32 Prozent. Durch weitere Fortschritte in der KI-Technologie erwartet Euromonitor zudem eine weitere Gamifizierung und Personalisierung des Online-Shoppings.
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