Afrika: Kontinent mit Potenzial

Afrika: Kontinent mit Potenzial

Am 16. Juli 2019 besuchte auf Einladung von Thomas Bareiß, MdB, der Botschafter Ruandas Igor César den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen. Am Abend diskutierte bei der Firma Mey eine Afrika-Experten-Runde.

„Afrika ist ein Riesenkontinent mit einem Riesenpotential – für den wir unsere Mittelständler begeistern müssen!“, so Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär am Bundeswirtschaftsministerium und dort für die Außenwirtschaft zuständig. Für den in Weimar geborenen ruandischen Botschafter ging es bei seinem Besuch zum einen um Partnerschaftswerbung, aber auch um Know-How Transfer und das Thema Digitalisierung. Das ostafrikanische Land zählt zu den aufstrebenden Volkswirtschaften in Afrika und bringt Erstaunliches mit: es ist jung, modern und digital.

Nach Besuchen bei der Philipp-Matthäus-Hahn-Berufsschule in Balingen, der Hochschule Albstadt-Sigmaringen ging es zu Groz-Beckert, dem weltgrößten Hersteller von Nadeln und Systemtechnologie für die Textilindustrie. Anschließend lud Thomas Bareiß zu einer öffentlichen Diskussion beim Wäsche-Spezialisten Mey ein. Dort gab es Statements von Botschafter César sowie Dr. Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrikavereins der Deutschen Wirtschaft und Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK-Reutlingen.

Im Rahmen seiner Begrüßung verrät Geschäftsführer Florian Mey, was das Traditionsunternehmen Mey mit Afrika zu tun hat: Ganz einfach: Dessous. Angesichts des europaweiten Arbeitskräftemangels in der Branche hat Mey neben seinen Betrieben in Ungarn und Portugal auch mit der Fertigung in Nordafrika begonnen. Günstige Logistik, Kompetenz und viele Fachkräfte vor Ort seien dafür ausschlaggebend gewesen.

„Die Großen sind bereits da“, betont Dr. Stefan Liebing. Jetzt gelte es, den Mittelstand nach Afrika mitzunehmen. Hier sei dringend das einseitige Bild Afrikas zurechtzurücken: Über Krisen und die Flüchtlingsthematik werde viel berichtet, über die Ansiedlung von Industriebetrieben, den Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur und den enormen Anstieg der Lebenserwartung höre man aber nur wenig. An dieser Entwicklung müsse man jetzt weiterarbeiten, „sonst sind die Flüchtlinge, die aus Syrien kommen, ein Witz im Vergleich zu dem Zustrom, der aus Afrika kommen wird“, gab der Vorsitzende des Afrika-Vereins zu bedenken.

Gute Nachrichten würden zu wenig wahrgenommen. Dabei sei Afrika ein Kontinent mit vielen Chancen. „Uns geht es nur gut, wenn es Afrika gut geht“, bringt Thomas Bareiß die Herausforderung auf den Punkt. Afrika brauche Perspektiven und faire Partner. Der Afrika-Thementag war ein voller Erfolg und ein wichtiger Schritt zu einer engeren Partnerschaft, sagte Thomas Bareiß abschließend.

Bild: © Martin Schrenk
v.l.n.r.: Dr. Wolfgang Epp (IHK Reutlingen), S. E. Igor César (Botschafter Ruanda), Reinhard Buchholz (Botschafter a. D.), PSts Thomas Bareiß (MdB), Florian Mey (Mey), Dr. Stefan LIebing (Afrika-Verein d. dt. Wirtschaft)