Aus- und Weiterbildung: Deutsch-usbekische Kooperation geht in die nächste Runde
AUSSENWIRTSCHAFT
Prof. Dr. Christian Kaiser, Prodekan Fakultät Engineering an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, traf im Frühjahr die Kollegen an der Taschkenter Wirtschaftsuniversität. Kooperationsgespräche gab es auch mit den Textiluniversitäten in Taschkent und Namangan.
Aus- und Weiterbildung: Deutsch-usbekische Kooperation geht in die nächste Runde
Bildungskooperation von GUZ Partners trägt Früchte und führte zu Chancen für Studierende, Fachkräfte und Unternehmen.
GUZ Partners, die Verbändepartnerschaft zwischen Gesamtmasche und dem usbekischen Textil- und Bekleidungsverband Uztextilprom, arbeitet seit 2023 intensiv mit deutschen und usbekischen Hochschulen zusammen. Das hat bereits zu bemerkenswerten Kooperationen geführt, aus denen sich Chancen für Studierende, Fachkräfte und Unternehmen ergeben.
Erste usbekische „Textilstudenten“ in Deutschland
Nach den Sommerferien kommen sieben Studierende aus Narmangan und Taschkent nach Albstadt, um dort ein Semester lang Textil- und Bekleidungstechnologie zu studieren. Dass die Hochschule Albstadt-Sigmaringen das Studium auch in englischer Sprache anbietet, ist dabei ein großer Vorteil. „Das Interesse der usbekischen Studierenden an Deutschland ist enorm. Sie wissen, dass man in Deutschland fundiertes Wissen erwerben kann“, sagt Malika Akramova, Langzeitexpertin beim Projekt GUZ Partners in Taschkent. Sie selbst hat in Deutschland Jura studiert – und perfekt Deutsch gelernt. Sie betont: „Für das Vollzeitstudium in Deutschland müssen die Studierenden unbedingt Deutschkenntnisse mitbringen. Die Textiluniversität Namangan hat deshalb bereits eigens Deutschkurse eingerichtet.“
Bis zum darauffolgenden Semester soll sich die Zahl der jungen Leute auf 20 erhöhen. Allerdings stehen die usbekischen Studierenden vor der Herausforderung, ein Sperrkonto in Deutschland zu eröffnen, das als Sicherheit für die Aufenthaltskosten dient. Ansonsten erhalten sie kein Visum. Viele Familien sparen jahrelang, um ihren Kindern ein heißbegehrtes Auslandsstudium finanzieren zu können. Wer weniger begütert ist, hat kaum Möglichkeiten. Daher hat die Hochschule Albstadt-Sigmaringen Stipendien beantragt und hofft bis 1. August auf grünes Licht.
Weitere Kooperationen entstehen bereits
Im Februar 2024 haben Vertreter der Hochschule Albstadt-Sigmaringen drei usbekische Textiluniversitäten besucht, Gastvorlesungen gehalten und mit vielen Studierenden gesprochen. „Die Idee einer engen Kooperation lag auf der Hand“, sagt Prof. Dr. Christian Kaiser, Prodekan an der Fakultät Engineering in Albstadt. Inzwischen gibt es offizielle Vereinbarungen mit den Textilhochschulen in Taschkent, Narmangan und Fergana. Im Gespräch sind auch Praktikumsmöglichkeiten für deutsche Studierende in Usbekistan. Bereits im September wird der erste deutsche Student ein Praxissemester beim vollstufigen Vorzeigeunternehmen Global Textile Textilfabrik in Fergana absolvieren. Neben den Pilot-Aktivitäten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen sind inzwischen weitere Kooperationen entstanden: Auch die Hochschule Hof und Reutlingen verhandeln mit usbekischen Universitäten über eine künftige Zusammenarbeit.
Deutsch-usbekische Weiterbildung für Praktiker
Die Kooperation im akademischen Bereich ergänzt GUZ Partners durch ein praxisorientiertes „Train the Trainer”-Programm für usbekische Textilfachleute. Neben Fachwissen für Fortgeschrittene bekommen sie Curricula an die Hand, die für den berufsbegleitenden Einsatz entwickelt werden. Enge Partner sind dabei die Hochschule Albstadt-Sigmaringen sowie die Texoversum-Fakultät der Hochschule Reutlingen. Ergänzend zu den Unterrichtseinheiten in Usbekistan kommen die angehenden Trainer im September zu einem zweiwöchigen Praktikumsaufenthalt nach Deutschland.
GUZ Partners, die Verbändepartnerschaft zwischen Gesamtmasche und dem usbekischen Textil- und Bekleidungsverband Uztextilprom, arbeitet seit 2023 intensiv mit deutschen und usbekischen Hochschulen zusammen. Das hat bereits zu bemerkenswerten Kooperationen geführt, aus denen sich Chancen für Studierende, Fachkräfte und Unternehmen ergeben.
