Beschaffung bleibt teuer

Beschaffung bleibt teuer

Die Rohstoffpreise steigen weiter oder verharren auf hohem Niveau. Der Baumwollpreis hat leicht nachgegeben. Schlechte Konjunkturaussichten in Europa dämpfen die Nachfrage nach Rohstoffen und Frachtkapazität.

Hohe Rohstoffpreise: vor allem ein europäisches Problem

Trotz eingetrübter Konjunktur und nachlassender Nachfrage in Europa bleiben die Beschaffungspreise insgesamt hoch. In Asien und Europa driften die Polyesterpreise weiter auseinander. In China drückt die Zero-Covid-Politik auf die Nachfrage und damit auf die Preise. Der Nachfragerückgang sollte sich grundsätzlich auch auf die internationalen Preise auswirken. Aufgrund der hohen Energiepreise sowie der Preise für Vorprodukte in Europa bleiben die Preise jedoch hoch. Bei Polyamid haben einige Hersteller in Asien die Produktion zurückgefahren. Dadurch steigen die Preise wieder leicht an. Die europäische Nachfrage im Bekleidungsbereich ist zwar rückläufig, doch es gibt erhöhte Nachfrage aus dem Militärbereich.

Baumwollpreise geben nach

Die Baumwollpreise geben hingegen nach den enormen Preisanstiegen der letzten Monate deutlich nach. Allerdings hat Indien seine Ernteprognose gesenkt. Insgesamt sind Agrargüter weiter auf Höhenflug. Bei der weltweiten Flächennutzung dürfte der gewinnträchtigere Anbau von Food Crops einen Verdrängungseffekt haben. Schlechtere Konjunkturaussichten in Europa werden durch eine stabile Entwicklung der weltweiten Nachfrage überkompensiert.

Quelle: © Freightos

Frachtpreise: Leichter Rückgang, neue Probleme

Die Preise für Seefracht von Fernost nach Europa bleiben auf hohem Niveau bei etwa 11 Tsd. USD für die 40-Fuß-Container, auch wenn Auslastung und Preise etwas zurückgegangen sind. Die Probleme auf der Importseite nehmen zu: Rückstaus in den Häfen, Streiks und Engpässe im Lkw-Verkehr verzögern die Transporte und sorgen für ein anhaltend hohes Preisniveau. Die aktuellen europaweiten Engpässe im Luftverkehr erschweren die Situation.

Zum Thema Frachtpreise siehe auch: „Noch keine Entwarnung“ vom 12.07.2022.