Den Worten müssen Taten folgen!

Den Worten müssen Taten folgen!

Die jüngsten Äußerungen des Bundeskanzlers zur notwendigen Senkung der Stromkosten für die Industrie treffen beim Gesamtverband textil+mode auf klare Unterstützung. Nun müssen Taten folgen.

Nach Ansicht von Hauptgeschäftsführer Uwe Mazura müssen den Worten des Kanzlers jetzt schnell Taten folgen:

Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer Gesamtverband textil+mode. Bild: © textil+mode

„Die Zusage von Bundeskanzler Scholz, sich für eine Senkung des Strompreises für die Industrie einzusetzen, begrüßen wir ausdrücklich. Die hohen Stromkosten sind eines der größten Probleme der Industrie in Deutschland und beschleunigen zusammen mit anderen negativen Standortfaktoren die bereits laufende Deindustrialisierung in Deutschland, insbesondere im Mittelstand.“

Auch in der Textil- und Modeindustrie sinkt die Anzahl der Betriebe unvermindert weiter. Bei Textil (u. a. Heimtextilien, technische Textilien, Medizintextilien) ging die Zahl der Unternehmen zuletzt im Juli um 4 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, Bekleidung verzeichnet ein Minus von 8,7 Prozent bei der Anzahl der Unternehmen. Auch die Umsätze der Branche sind mit rund 4 Prozent im Vorjahresvergleich weiter rückläufig. Laut einer aktuellen Studie des BDI steht ein Fünftel der deutschen Industrie vor dem Aus, wenn die Bundesregierung nicht umfassende strukturelle Reformen und Investitionen auf den Weg bringt.

Für Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer der deutschen Textil- und Modeindustrie, muss sich die gesamte Bundesregierung diesem hochbedrohlichen Szenario für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung des Landes endlich stellen: „Was die Regierung energiepolitisch und regulatorisch betreibt, entzieht einer Branche nach der anderen die Geschäftsgrundlage. Was muss eigentlich noch alles passieren, damit sich die Ampelkoalition zusammenrauft und beim Thema Wettbewerbsfähigkeit endlich handelt.“ 

Bereits vor einem Jahr hatte die Bundesregierung beschlossen, die Stromnetzentgelte durch einen Bundeszuschuss zu senken. Diesen Vorschlag hatte der Gesamtverband textil+mode gemeinsam mit anderen Industrieverbänden schon damals als sehr sinnvoll und dringend vorangetrieben. Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Entwurf des Bundeshaushalts wurde diesem Vorhaben allerdings die finanzielle Grundlage entzogen.