Mattes & Ammann stellt neben technischen Textilien für die Automobilbranche auch Matratzenbezugsstoffe her. Die Matratzen bilden seit langem das zweitstärkste Segment. Laut Geschäftsführer Christoph Larsén-Mattes gehört sein Unternehmen zu den ältesten Zulieferern der Matratzenindustrie im Bereich Maschenware. Die Geschäftsbeziehungen würden bis in die 60er Jahre zurückreichen, als seine Mutter noch die Firma führte.
Brandneu: Der komplett recycelbare Matratzenbezug
Mit Nachhaltigkeitsthemen befasst sich Mattes & Ammann seit Jahrzehnten. Neben der langen Historie von Qualitäts- und Umweltzertifizierungen tritt das Unternehmen immer wieder mit aufmerksamkeitsstarken Aktivitäten in Erscheinung: Sogar recycelte Flaschen vom Mount Everest oder aufbereiteten Kunststoff aus dem Meer hat man in Tieringen schon verstrickt. Außerdem tüftelt die Firma an Naturrohstoffen, hat etwa die Nessel „Marlene“ als Baumwollersatz entdeckt. Und jetzt gibt es den komplett recycelbaren Matratzenbezug. Das Konzept sei einzigartig, weil es ein echtes Kreislaufkonzept sei, sagt Verkaufschef Werner Moser. „Wir machen kein Downcycling, sondern Upcycling. Aus einer Matratze wird wieder ein Matratze, und daraus wieder ein Matratze.“
Aus alt mach neu: Glaeser bereitet gebrauchte Überzüge auf
Der Maschenstoff für die Matratzenbezüge entsteht in Tieringen, von wo er an Matratzenhersteller geht, die dann eine komplette Matratze produzieren. Bis zu 15 Jahren schläft der Kunde laut Werner Moser voraussichtlich auf der Matratze. Wird die Matratze ausgemustert, landet der alte Überzug beim Ulmer Unternehmen Glaeser, mit dem Mattes & Ammann zusammenarbeitet. Glaeser stellt aus dem alten Matratzenbezug ein Granulat her. Daraus werde wieder Garn gesponnen, so Moser. Und daraus stelle Mattes & Ammann dann wiederum Stoff her. Der Kreislauf könne von Neuem starten.
Mattes & Ammann setzt auf Innovationen
Nachhaltigkeit hat bei Mattes & Ammann Tradition: Seit mehr als 20 Jahren schreibt das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht. Nicht jeder Ökostoff und jede Entwicklung seien auf Anhieb ein Erfolg. Doch Innovationen, die seien bei Mattes & Ammann zu Hause, sagt Geschäftsführer Christoph Larsén-Mattes stolz. Neues zu entwickeln und Spaß an der Entwicklung zu haben, das sei doch das, was die Würze im Geschäft ausmache.
Das Pilotprojekt
Als beispielhaftes Pilotprojekt haben Mattes & Ammann und Glaeser ein Verfahren initiiert und umgesetzt, mit dem Matratzenhüllen aus 100 Prozent Polyester am Ende der Gebrauchsdauer zurückgegeben, aufgearbeitet und rohstofflich komplett wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden – echtes Upcycling!
Bild: © Lalit Kumar – unsplash.com