Techniken wie Simulationen, 3D-Konstruktionen oder virtuelle Realitäten werden in vielen Branchen wie der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau bereits in großem Umfang genutzt. In der Textilbranche sind diese Technologien dagegen weniger verbreitet. Eine Ursache hierfür liegt bislang in der Komplexität der menschlichen Gestalt mit ihren individuellen Größen- und Figurtypen.
Das Design Center Baden-Württemberg veranstaltete nunmehr in Kooperation mit dem VDC Virtual Dimension Center Fellbach und dem aed Stuttgart im November eine DesignLese zum Thema „Digitale Techniken im Textil- und Industriedesign“.
Die 3D-basierte Schnittentwicklung wurde hierbei der Bekleidungsindustrie schon als eine erste Lösung zum komplexen Thema „Industrie 4.0“ präsentiert.
Unter dem Motto DER VIRTUELLE PROTOTYP – VON DER IDEE ZUM FERTIGEN 3D MODEL zeigte Anne Knoth, Team Leader 3D Virtualization der HUGO BOSS AG auf, was darüber hinaus schon jetzt realisierbar ist und welche Vorteile sich für die Bekleidungsindustrie durch die Einbindung bestehender 3D- Technologien in der Bekleidungsindustrie ergeben können. Das Team der Hugo Boss AG, bestehend aus Mitarbeitern unterschiedlicher Branchen und Berufsfelder, arbeitet bereits an der Entwicklung eines Systems, welches unter Einbeziehung bestehender 3D- Programme und 3D-Hardware, interne Prozesse optimieren soll. Dabei werde getestet, ob im Entwicklungsprozess unter Einsatz von 3D-Druckern Etiketten und andere Zutaten für die einzelnen Modelle gedruckt und somit Zeit eingespart werden könne. Zudem werde an der 3D-Visualisierung von Materialoberflächen gearbeitet um eine individuelle Visualisierung der Modelle in den Vertriebskanälen möglich zu machen. Auch nach diesen Innovationen sind sich die Experten einig, dass weiterhin ein Modell genäht werden müsse.
Quelle: Anne Knoth, Hugo Boss AG und Design Center Baden Württemberg
Bildquelle:© Noa Raviv for Shenkar 2014 by Rafi Daloya