Dieser Artikel ist in der masche 01-2021, S. 19 erschienen. Hier geht es zum Heft.
Ein Grund für die bislang geringe Recyclingquote von Alttextilen ist die fehlenden Sortenreinheit. Faser- bzw. Garnmischungen lassen sich nicht oder nur aufwändig trennen. Doch auf den erhöhten Tragekomfort und die verbesserte Funktion durch die Beimischung von Elasthan ist in vielen Produktbereichen kaum zu verzichten.
Elastisch ohne Elasthan
Ein Stoffentwicklung aus dem Hause KARL MAYER bietet jetzt eine recyclingfreundliche Alternative: Der Trikotstoff besteht aus Garnen mit verschiedenen Polyesterpolymeren und einer Bikomponentenfaser, die durch ihren Aufbau eine moderate mechanische Elastizität aufweist. Die Komponenten der dehnbaren Faser bestehen ebenfalls aus verschiedenen Polymeren und zeigen ein unterschiedliches Schrumpfverhalten. Unter Hitzeeinwirkung wird dadurch eine spiralförmige Kräuselung gebildet. Anders als bei texturierten Garnen entsteht eine dauerhaftere und ausgeprägtere Dehnung.
Die beiden Polyestergarne wurden auf einem Kettenwirkautomaten vom Typ HKS 3-M in der Feinheit E 32 zu einem dichten Stoff gewirkt. Die Ware mit dem matten Look und dem satten Griff hat ein Flächengewicht von 202 g/m². Kleidung daraus lässt sich – nach dem Entfernen von Accessoires wie Knöpfen und Schnallen, problemlos recyceln.
Bild: © KARL MAYER – Elastischer Trikotstoff, gewirkt auf HKS3-M