Epochale Finanzkrise

Epochale Finanzkrise

Die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 belasten die Weltwirtschaft eklatant. Das gefährdet die Realeinkommen breiter Bevölkerungsschichten wirkt sich drastisch und langfristig auf den Lebensstandard aus.

Die Corona-Pandemie lässt die Wirtschaft europäischer Länder in diesem Jahr stark schrumpfen. Der IWF spricht in seinen jüngsten Prognosen von einer epochalen Finanzkrise. Besonders stark trifft es in Europa Griechenland: Um ganze 10 Prozent wird das BIP laut IWF-Prognose gegenüber 2019 sinken. Auch Italien und Spanien trifft es besonders hart. Deutschland, Österreich und die Schweiz stehen im Ländervergleich besser da. Doch auch hier erreicht der Rückgang der Wirtschaftsleistung folgenschwere Züge an. (Siehe Statista-Grafik für ausgewählte Nationen auf Basis aktueller Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Schlagartige Schrumpfung mit langfristigen Folgen

Das weltweite Bruttoinlandsprodukt schrumpft laut IWF-Schätzung im laufenden Jahr im Vergleich zu 2019 schätzungsweise um drei Prozent. Zum Vergleich: in der Finanzkrise 2008/2009 betrug der Rückgang lediglich -0,1 Prozent. Dies verdeutlicht das dramatische Ausmaß der gegenwärtigen Krisensituation. Das bedeutet tiefe Einschnitte in sämtliche Einkommen. Das betrifft auch den Staat, der nicht mehr lange großzügig verteilen kann. Im Gegenteil, er wird seine Ausgaben stark beschneiden müssen. 

Branche in Gefahr

In einer Umfrage unter den Mitgliedsfirmen von Gesamtmasche Anfang April 2020 gaben 22 Prozent der Umfrageteilnehmer an, die Maßnahmen zur Eindämmung von Corona, insbesondere den „Lockdown“ noch höchstens vier Wochen durchhalten zu können. In der Zwischenzeit wurden Soforthilfen und Notkredite verteilt. Doch das Leben auf Pump ist über längere Zeiträume nicht zielführend. Wo kein Ertrag erwirtschaftet  werden kann, laufen weiter Schulden auf. Auch die Produktion von Masken ist unterm Strich ein Notbehelf und nicht der Bereich, mit dem die meisten Textil- und Bekleidungsunternehmen ihr Geld verdienen wollen – und können.

Geregelte Normalisierung lebensnotwendig

Wenn nicht sukzessive eine geregelte Normalisierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens auf den Weg gebracht wird, könnte der Hälfte der Branche von Überschuldung und letztlich Insolvenz betroffen sein. Das bedeutet, dass Mitarbeiter, die bis vor kurzem noch dringend gebraucht worden, plötzlich von Arbeitslosigkeit gefährdet sind. Da es in anderen Branchen ähnlich aussieht, droht eine finanzielle Belastung über Jahrzehnte. Die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel darf angesichts derartig katastrophaler Schäden nicht mehr als unmoralisch abgetan werden.

Corona-Fixieriung aufbrechen

Bereits jetzt hat sich die Versorgung kranker und alter Menschen deutlich verschlechtert. Seitens der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hieß es dazu am Wochenende: „Covid-19 nimmt zwar derzeit den meisten Raum im Alltag, in der Berichterstattung und im Bewusstsein der Menschen ein. Aus medizinischer Sicht zählt die Infektion aber nicht zum Hauptkrankheitsgeschehen im Land.“ Es sei daher fahrlässig, die Versorgung ausschließlich darauf auszurichten.