Erfolgshebel Logistik – Warenverkehr von und nach Äthiopien Bild: © Gerd Altmann - pixabay.com

Erfolgshebel Logistik – Warenverkehr von und nach Äthiopien

Ein gut funktionierender Warenverkehr sowohl für innerafrikanische als auch internationale Transportabwicklungen ist unverzichtbar für den Geschäftserfolg

Äthiopien ist trotz der Rückschläge durch Corona und innere Konflikte auf einem guten Weg, Afrikas Zentrum für die nachhaltige Produktion von Textilien und Bekleidung zu werden. Industrieparks nach internationalen Umweltstandards und die Qualifizierung von Arbeitskräften im staatlichen Institut für die Textilindustrie geben der Branche Auftrieb. 18 internationale Textilunternehmen haben sich bereits niedergelassen. Ein gut funktionierender Warenverkehr sowohl für innerafrikanische als auch internationale Transportabwicklungen ist dabei unverzichtbar für den Geschäftserfolg.

Äthiopien – Drehkreuz r Luftfracht und regelmäßige Verschiffungen nach Europa

Äthiopien als Binnenstaat ohne eigenen Seehafen nutzt für fast 90 Prozent der Import- und Exportverkehre des Landes den Hafen Dschibuti. Die Nach- und Vorläufe können entweder per LKW über eine gut ausgebaute, dreispurige Autobahn oder per Bahn nach Addis Abeba vorgenommen werden. Die Laufzeit beträgt bei beiden Verkehrsträgern rund zwei Tage. Die Seefracht nach Hamburg beträgt 17-18 Tage, Ziele in den süddeutschen Raum können über die italienischen Hafen in 12-14 Tage erreicht werden. Der Flughafen Addis Abeba ist für ganz Afrika der Hub Nummer 1 mit täglichen Flugen nach Frankfurt.

Mit ressourcenoptimierter Supply Chain Zeit, Kosten und CO₂- Emissionen reduzieren

Aktuell gehen 80 bis 90 Prozent der afrikanischen Baumwolle zur Weiterverarbeitung nach Asien. Das ist weder unter Kosten- noch unter Umweltaspekten effizient. Mit einer Wertschöpfungskette innerhalb Afrikas lassen sich Laufzeiten, Transportkosten und CO₂- Emissionen deutlich reduzieren.

Partner Africa Ethiopia testet innerafrikanische Logistik

Im Rahmen des Verbandeprojekts „Partner Africa Ethiopia“ von Gesamtmasche und ETGAMA wurde unlängst eine Baumwollladung von 26 Tonnen aus dem Senegal nach Äthiopien zu einer Spinnerei in Kombolcha transportiert. Auch wenn der Transport über Land kurzer erscheint, betrug die Laufzeit einer Seefracht über das Mittelmeer nur 14 Tage. Die Sendung wurde direkt beim Absender in einen 40-Fuß-Container geladen und per LKW zum Überseehafen Dakar transportiert. Weiter ging es mit dem Schiff Celesius London nach Dschibuti, wo die Lieferung nach insgesamt 16 Tagen eintraf. Nach der Zollabwicklung wurde der Container per LKW zum Empfänger nach Kombolcha transportiert.

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Logistik-Partner für die Lieferung vom Senegal nach Äthiopien war die Stuttgarter Spedition XXLOG GmbH, die sich auf Kunden aus der Textil- und Bekleidungsindustrie spezialisiert hat. In diesem Jahr konnte XXLOG sein internationales Netzwerk in Äthiopien erweitern: In der Hauptstadt Addis Abeba fanden die Stuttgarter den verlässlichen äthiopischen Netzwerkpartner Mekodi Logistic, der bereit war, einen eigenen Kundenbetreuer ins Büro aufzunehmen und fünf weitere Mitarbeiter für die Transportabwicklung zur Verfügung zu stellen. „Das Team von Mekodi Logistic kennt sich bestens mit der internationalen Transportabwicklungund den Zollbestimmungen aus“, heißt es von XLLOG. Die ersten Transporte per Luftfracht, Sea-Air-Services und Seefracht wurden bereits erfolgreich abgewickelt.

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Stephan Rehlen ist Experte für internationale Textilbeschaffung, speziell für die Textilproduktion in Afrika. In Äthiopien ist er seit 2008 tätig. Seit 2019 unterstützt er als Langzeitexperte das Kooperationsprojekt „Partner Africa Ethiopia“ von Gesamtmasche und ETGAMA.

Kontakt: stephan.rehlen@rfc-consulting.de ; +49 171 611 6521

 

 
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