Gefahr im Roten Meer Bild: © Barrett Ward – unsplash.com

Gefahr im Roten Meer

Seit November vermeiden immer mehr Carrier die Route über den Suezkanal. Das sorgt für Verzögerungen und Preissteigerungen im internationalen Seeverkehr.

Rund hundert Schiffe wurden 2023 von Piraten im Roten Meer angegriffen, über 30 gekapert. Seit November vermeiden immer mehr Carrier die Route über den Suezkanal. Das sorgt für Verzögerungen und Preissteigerungen im internationalen Seeverkehr. Die Frachtraten für die Route Ostasien-Nordeuropa ist seit Ankündigung der Umgehungsrouten um über 170 Prozent gestiegen – auf über 4.000 US-Dollar pro FEU.

Durch den Suez-Kanal gehen normalerweise 30 Prozent des weltweiten Containerverkehrs. Die Umleitung um die Südspitze Afrikas kostet Schiffe, die nach Nordeuropa oder Nordamerika fahren, 2.500 bis 3.500 Seemeilen und 7 bis 10 Tage. Ein Raketenangriff und der – misslungene – Versuch von Houthi-Piraten, ein Maersk-Schiff zu kapern, brachten das Fass am 31. Dezember 2023 zum Überlaufen. Durch das Nadelöhr fahren nur noch die wenigsten Gesellschaften. Die Preise steigen nicht nur durch die längeren Laufzeiten und Folgeproblemen bei der Abfertigung. Dazu kommen höhere Kosten für Treibstoff und CO2-Emissionen. Zudem haben viele Carrier ab dem 1. Januar 2024 ohnehin Zuschläge angekündigt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests Anfang Februar.

Frachtraten China/Mittelmeerziele (USD/FEU)

Grafik: © Freightos