Die möglichen Einsatzgebiete von Smart Textiles sind quasi grenzenlos – jedoch gibt es auch einige Risiken. Diesem Themenfeld widmet sich das Forschungsvorhaben SEKT (IT-Sicherheit von elektronischen Kommunikationssystemen in smarten textilen Produkten) an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.
Von der automatisierten Kommunikation mit der Waschmaschine über intelligente
Diebstahlsicherung bis hin zum Vital-Monitoring: Technik in Textilien kann Produkte
„smarter“ machen. Als Smart Textiles werden Textilien bezeichnet, die einen Zusatznutzen
mit sich bringen. Zum einen gibt es Textilien, die auf chemisch-physikalische Art mit ihrer
Umgebung interagieren. Sie werden unter dem Begriff I-Textiles zusammengefasst. Zum
anderen gibt es Produkte, die mit Elektronik ausgestattet sind, zum Beispiel mit einer
Heizung oder Sensoren. Diese werden als E-Textiles bezeichnet. Durch die zunehmende
Integration elektronischer Komponenten – beispielsweise zur Kommunikation – wird es
wichtig, dass das Thema IT-Sicherheit in den Fokus gestellt wird.
„Der Markt der Smart Textiles wird in den kommenden Jahren stark wachsen“, sagt Prof.
Manuela Bräuning. Dabei sei Deutschland im Bereich Technische Textilen und Smart
Textiles bereits heute Weltmarktführer. „Bisher gibt es jedoch keinen umfassenden
Überblick über die integrierten Komponenten in Smart-Textiles-Produkten, wodurch sich
das Themenfeld Sicherheit nur schwer einschätzen lässt.“ Hinzu komme, dass traditionelle
Textilunternehmen zwar neue Produkte im Bereich Smart Textiles entwickeln, jedoch in
der Regel kein Know-how im Bereich der IT-Sicherheit hätten. Das Forschungsvorhaben
SEKT hat das Ziel, dieses Themenfeld systematisch zu analysieren und die IT-Sicherheit
zukünftiger smarter textiler Produkte zu verbessern.
Das interdisziplinäre Projekt der Fakultäten Engineering und Informatik hatte vor Kurzem
alle Projekt- und Netzwerkpartner zum Kick-Off-Meeting nach Albstadt eingeladen. Dazu
waren Mitarbeiter der folgenden Unternehmen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist:
Autoflug GmbH aus der Nähe von Hamburg, Hugo Boss AG aus Metzingen, medi GmbH &
Co. KG aus Bayreuth, Interactive Wear AG aus der Nähe von München, MeetNow! GmbH
aus Albstadt, sodge IT GmbH aus Balingen und das Institut für Wissensmanagement und
Wissenstransfer der IHK Reutlingen.
Als weitere Unterstützer sind der Verband der Süddeutschen Textil- und
Bekleidungsindustrie – Südwesttextil, die Technologiewerkstatt Albstadt, das
Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe, die Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg und die Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität
Hamburg im Projekt engagiert.