ISPO 2019: Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Mit 2943 Ausstellern in 16 Hallen markierte die ISPO Munich 2019 einen neuen Rekord. Rund 80.000 internationale Fachbesucher verschafften sich vom 3. bis 6. Februar 2019 einen Überblick über aktuelle Trends.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung stand bei der größten internationalen Sportmesse besonders im Fokus. „Nachhaltige Sportartikel erfahren eine immer größere Nachfrage“, so Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Die Sportbranche habe die Chance eine Vorreiterrolle einzunehmen und ein Zeichen zu setzen, bevor gesetzliche Bestimmungen uns die Entscheidung abnehmen.“

Nachhaltige Konzepte sind in der Sportbranche erkennbar angekommen. Der Einsatz von Garnen aus recycelten PET-Flaschen für Skianzügen, Yogabekleidung aus wasser- und ressourcensparenden Modalfasern und umweltfreundliche Fillings aus Wolle in Outdoorjacken sind keine Nischenprodukte mehr. Auch Upcycling-produkte kommen gut an. So prämierte etwas die ISPO-Jury eine Jacke, die aus Fallschirmseide in 1B Qualität gefertigt wurde. Das Federgewicht wiegt gerade einmal 228 Gramm und ist dazu auch wasser- und windabweisend.

Auch bei den Smart Textiles gab es viel Neues zu entdecken. Die sogenannte Wearables helfen beispielsweise bei der Kontrolle und Optimierung des Trainings. Wearables und Smart Watches messen und übermitteln die wichtigsten Körper-funktionen in Echtzeit, geben dem Sportler direktes Feedback. Zu sehen war z.B. die innovative Technologie der Marke diPulse. Sie setzt auf Funktionsbekleidung mit integrierten, carbonbasierten Elementen zur Muskelstimulation. Das System wird per Smartphone App gesteuert und kommt ganz ohne störende Kabel und Elektroden aus.

Die Digitalisierung ist in aller Munde – dennoch sei dieses große Thema für viele etablierte Sportmarken und -händler eine Blackbox, so Klaus Dittrich. Die Aussteller der ISPO Digitize präsentierten Lösungen für Design, Beschaffung, Produktion, Point of Sale (z.B. Digital Signage, Magic Mirror), Online-Handel und boten zudem Beratungsleistungen zur Digitalisierung an.

In Kooperation mit dem Deutschen Institut für Textil- und Faserforschung (DITF) präsentierte die ISPO Munich die ISPO Textrends Microfactory. Sie bildet die digitale Prozesskette, vom ersten virtuellen Entwurf, den digitalen Textildruck bis hin zum automatisierten Zuschnitt einer Skihose, ab. Ebenfalls mit dem DITF, präsentierte der Flachstrickmaschinenhersteller Stoll eine vollautomatische und digitale 3D-Produktentwicklung von in Form gestrickten Schuhober-teilen. Die digitalisierte Microfactory machte deutlich, welche zukunftsweisenden Entwicklungschancen sich für die Bekleidungsindustrie und den stationären Handel beispielsweise durch Rapid Prototyping und Direct Customizing ergeben.

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