Ab dem 12. September 2024 startet der erste Zertifikatskurs zum Thema Digital Fashion Development in Hohenstein. Warum das dort behandelte Wissen die Zukunft der Bekleidungsindustrie maßgeblich mitprägen wird, und für wen sich die 3D-Schulungen eignen, erklärt Flora Zangue, Expertin beim Hohenstein Digital Fitting Lab, im Interview.
Flora, warum ist es wichtig, sich mit der digitalen Produktentwicklung im Bereich Bekleidung auseinanderzusetzen?
Weil sie im Idealfall viele Prozesse der Entwicklungskette stark vereinfacht und beschleunigt. Beispiel Design: Eine 3D-Simulation ist viel aussagekräftiger als eine 2D-Zeichnung. Zudem ist es möglich, mit Schnittbibliotheken als Basis für 3D-Simulationen zu arbeiten, was die Effizienz steigert. Wichtig ist aber, dass man die digitale Produktentwicklung ganzheitlich umsetzt. Seit Jahren spricht die Modebranche darüber, aber viele Unternehmen zögern noch, sich damit auseinanderzusetzen, obwohl Chancen und Notwendigkeit klar sichtbar sind, und digitale Prozesse in anderen Branchen schon lange Anwendung finden.
Was ist deiner Meinung nach der Grund für diese Zurückhaltung?
Ein Mangel an vertrauenswürdigen Informationen zum Thema, kombiniert mit Unsicherheit. Viele Unternehmen wissen nicht, was genau man für die Einführung eines 3D-Workflows benötigt. Deshalb ist es elementar, sich vor allem zu Beginn Expertise ins Haus zu holen. Genau diese Probleme lösen wir im Hohenstein Digital Fitting Lab. Hier punkten wir als neutraler Partner mit großem Know-how im Bekleidungsbereich und bei der Wissensweitergabe. Eine Hilfestellung von uns ist beispielsweise das Intensivtraining „Digital Fashion Development“, das ab September 2024 startet.
Wie findet dieses Intensivtraining statt und welche Benefits generiert es?
Das Training umfasst 20 Einheiten – 2 Tage in Präsenz und 18 Online-Workshops. Was die Benefits betrifft: In der heutigen, sich schnell entwickelnden Geschäftswelt sind Innovation und Anpassungsfähigkeit erforderlich, um der Konkurrenz voraus zu sein. 3D-Produktentwicklung kann dabei von entscheidender Bedeutung sein, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu reduzieren und Kundenerfahrungen zu verbessern. Darüber hinaus fördert sie die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Teams – intern wie extern.
Was sind die Hauptziele und Inhalte des Trainings, und welche spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben die Teilnehmenden?
Zu Beginn absolvieren viele angehende 3D-Produktentwickler eine Basisschulung, um die 3D-Systeme und Tools kennenzulernen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man nach so einer Basisschulung oft begeistert ist und alle Produkte, auch komplexe, wie zum Beispiel gefütterte Jacken, simulieren möchte. Oftmals klappt dies jedoch nicht, was zu Frustration führt. Die Basisschulung ist wichtig, um die 3D-Systeme und Tools kennenzulernen, reicht aber häufig nicht aus, um die Anforderungen im Unternehmen zu erfüllen.
Das Hauptziel unseres Intensivtrainings ist es, die Mitarbeiter genau an diesem Punkt abzuholen. Wir geben ihnen Werkzeuge an die Hand, um in der 3D-Produktentwicklung erfolgreich zu sein, und die Teilnehmer lernen, die traditionellen Arbeitsprozesse digital abzubilden. Denn die angehenden 3D-Produktentwickler sind häufig Designer oder Schnittmacher, die zum Teil über wenig 3D-Kenntnisse verfügen – oder es sind 3D-Artists und Produktdesigner, denen es an Bekleidungsexpertise rund um Schnitt, Passform oder Material mangelt. Dieses ganzheitliche Wissen vermitteln wir im Intensivtraining.
Was unterscheidet euer Kursangebot von anderen Schulungen im Bereich 3D-Bekleidungsentwicklung?
In der 3D-Produktentwicklung sind nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten gegeben. Wir vermitteln als einziger Anbieter die nötige Theorie, um die Grundlagen der traditionellen Bekleidungsentwicklung ins Digitale zu übertragen. Unser Fokus liegt sowohl auf der Erstellung von beeindruckenden 3D-Visualisierungen als auch auf der Entwicklung von digitalen Zwillingen: Produkte, die später auch in der Realität bestand haben.
Unser Training umfasst sowohl theoretische als auch praktische Komponenten und wird direkt in den führenden 3D-Systemen CLO, VStitcher und Style3D durchgeführt. Diese praxisorientierte Herangehensweise ermöglicht es den Teilnehmern, die erlernte Theorie unmittelbar in die Praxis umzusetzen und zu vertiefen.
Wie können die Teilnehmenden nach Abschluss des Kurses die 3D-Prozesse in ihren Unternehmen etablieren oder verbessern?
Ganz einfach: Indem sie anwenden, was wir beim Intensivtraining zeigen!
Wie könnt ihr dabei unterstützen, die Lernerfahrungen zu maximieren?
Wir haben spannende Unterrichtseinheiten rund um Themen wie Avatar, Schnitt, Material, Accessoires, virtuelle Verarbeitung und Passformprüfung. Es wird abwechslungsreiche und interaktive Übungen geben, sowohl in den Systemen als auch über andere Medien. Da ist für jeden Lerntyp etwas dabei. Außerdem sind wir ein Team von Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Backgrounds und Stärken. Nicht zu vergessen die fortlaufende Betreuung durch uns sowie der Hohenstein Avatar, der bei der Schulung kostenlos dabei ist.
Nähere Informationen:
- https://www.hohenstein.de/de/termine/intensivtraining-digital-fashion-development
- https://digital-fitting-lab.hohenstein.de
Hinweis: Mitglieder der Gesamtmasche erhalten 20% Rabatt auf alle Kurse der Hohenstein Academy.