Vor einem Jahr ging der neue Studiengang Sustainable Engineering (STE) der Hochschule Albstadt-Sigmaringen an den Start. Er vermittelt die Grundsätze einer nachhaltigen Produkt- und Prozessentwicklung. Gleichzeitig erhalten die Studierenden eine fundierte Ingenieursausbildung. Textil- und Bekleidungstechnologie ist eine der drei Vertiefungsrichtungen.
Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Die Kombination von Ingenieurs- und Nachhaltigkeitsstudium betrachtet ökologische, ökonomische, technische und soziale Aspekte ganzheitlich. Schließlich sind in der betrieblichen Praxis sämtliche Aspekte miteinander in Einklang zu bringen. Nachhaltigkeitsthemen entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden unter die Lupe genommen – von der Analyse und Bewertung von Produkten und Prozessen bis zu ihrer nachhaltigen Gestaltung.Ressourcenschonung und Abfallvermeidung stehen genauso auf dem Lehrplan wie Recycling, Entsorgung, Zertifizierung und Umweltbilanzierung.
Für wahre Weltverbesserer
Die beruflichen Möglichkeiten nach einem STE-Studium sind vielfältig. „Die Studierenden bewerten den ökologischen Fußabdruck von Produkten, befassen sich mit den Themen Kreislaufwirtschaft, Technologiefolgenabschätzung, soziale Verantwortung sowie Ressourcen- und Energieeffizienz“ sagt Prof. Marina Baum von der Fakultät Engineering. Produktentwicklung, Produkt-, Prozess- und Qualitätsmanagement sowie technisches Marketing und Vertrieb sind nur einige der denkbaren Tätigkeitsfelder.
Mitarbeiter mit Nachhaltigkeitskompetenz gesucht!
Wie gefragt STE-Absolventen sind, hat eine erste Präsentation beim Gesamtmasche-ERFA-Kreis Öko-Design und textile Kreislaufwirtschaft bestätigt. Schließlich suchen KMU und größere Firmen gleichermaßen Nachwuchs mit Nachhaltigkeitskompetenz, der auch gleich Verständnis für textile Zusammenhänge mitbringt. Viele Firmen wünschen sich darüber hinaus auch eine berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeit für ihre Mitarbeiter. Zum einen stehen gesetzliche Herausforderungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vor der Tür. Zum anderen müssen Hochschulabgänger in der Praxis erst die unternehmensindividuellen Produkte und Prozesse kennenlernen, ehe sie sich voll engagieren können. Hierzu steht Gesamtmasche mit der Hochschule in engem Austausch.