Die neusten Konjunkturdaten der Branche geben weiter keinen Grund zur Hoffnung – im Gegenteil. Zum Ende des dritten Quartals sind die Umsätze in der Textil- und Modeindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit minus 4,8 Prozent weiter gesunken. Auch die Anzahl der Betriebe geht im Vorjahresvergleich unvermindert zurück: bei Textil um minus 3,7 Prozent, bei Bekleidung um minus 7,7 Prozent. Entsprechend sinkt die Zahl der Beschäftigten: Per Ende September bei Textil um minus 5,1 Prozent, bei Bekleidung um minus 2,1 Prozent im Vorjahresvergleich.
„Mittlerweile grenzt es an unterlassene Hilfeleistung, dass die Politik nichts für die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland unternimmt. Alle Zahlen sind weiter auf Talfahrt, die Krise bei den Autobauern verschärft die Lage, auch für die Zulieferer aus der deutschen Textilindustrie. Der Industriestandort Deutschland droht auszubluten. Die hochinnovative mittelständische Textil- und Modeindustrie nimmt massiven Schaden. Deutschlands Expertise für textile Zukunftstechnologien und Kreislaufwirtschaft droht ins Ausland abzuwandern. Die anhaltende Schwäche beim Export zeigt, dass sich die Krise durch politisches Handeln verfestigt hat.“
Dr. Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer Gesamtverband textil+mode
Auch zum Ende des dritten Quartals bleiben die Export-Zahlen hinter dem Vorjahr zurück: minus 7,2 Prozent bei Textil, minus 1,6 Prozent bei Bekleidung. Damit exportierte die Branche 2024 insgesamt bisher 3,4 Prozent weniger. 40 Prozent ihrer Umsätze machte die Branche bisher im Export.
Eine Trendwende ist nach wie vor nicht in Sicht. Besorgniserregend ist auch die jüngste Ifo-Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Daraus geht hervor, dass die Entwicklung der Wettbewerbsposition in der Textilindustrie mit am schlechtesten eingeschätzt wird.