Polen: Konsum entwickelt sich positiv

Polen: Konsum entwickelt sich positiv

Germany Trade & Invest vermeldet steigende Kauflaune im Nachbarland. Der Handel lockt mit modernen Absatzkanälen.

Polen bietet immer mehr moderne Handelsflächen auch mit innovativen Lösungen. 2024 sorgen zudem verkaufsoffene Sonntage für zusätzlichen Konsum. Polnische Käufer sind dabei offen für innovative Retail-Lösungen. Deutsche Anbieter können von der steigenden Nachfrage profitieren.

GESAMTMASCHE-Grafik, Datenquelle: © Euromonitor International

Konsumbelebung 2024

Die Kaufkraft der polnischen Verbraucher wächst: Die Inflation geht zurück, die Löhne steigen. Die Zentralbank NBP erwartet für 2024 eine reale Zunahme des privaten Konsums inklusive Dienstleistungen um 3,3 Prozent und für 2025 um 4,4 Prozent. Im Oktober 2023 stiegen die realen Einzelhandelsumsätze (Firmen >10 Beschäftigte) gegenüber dem Vorjahr mit +2,8 Prozent wieder an.

Modehandel aus der Talsohle

Angaben in %; GESAMTMASCHE-Grafik, Datenquelle: © Euromonitor International

Der polnische Modehandel erholt sich. Nach heftigen Einbrüchen in der Pandemie war die Wiederbelebung schleppend verlaufen. Die Experten von Euromonitor sagen auch für 2024 noch wenig Bewegung voraus. Ab 2025 soll der Konsum aber wieder deutlich anziehen. Bemerkenswert ist dabei die Hinwendung polnischer Konsumenten zu wertigerem Konsum. Der Umsatzanteil hoch- und mittelpreisiger Mode nimmt zu. Gleichzeitig fallen im preisgünstigen Segment die Stückpreise weiter (Prognosewerte 2024-2028 zu konstanten Preisen 2023).

Stationärer Handel setzt auf Digitalisierung

Stationäre Händler setzen auf Vernetzung der Vertriebskanäle. Sie präsentieren auf ihren Flächen Onlineangebote über Sceens, und im Online-Shop gekaufte Ware kann oft im stationären Geschäft umgetauscht werden. Polens Onlinehandel ist im internationalen Vergleich noch recht klein. Experten prognostizieren aber ein starkes Wachstum. Die Anzahl der polnischen Onlineshops sowohl inländischer als auch internationaler Unternehmen soll Ende 2023 laut der Auskunftei Dun & Bradstreet Poland 65.000 überstiegen haben (Ende 2022: 57.900). In wenig beratungsintensiven Bereichen sind polnische Konsumenten offen für automatisierte Lösungen wie kassenlose Einkaufssysteme. Diese gehen nicht unbedingt mit Personalreduzierung einher, sondern verstärkten Einsatz des Personals z. B. in der Beratung statt an der Kasse.

Neue Einkaufszentren und Handelsparks

Im ganzen Land entstehen derzeit zusätzliche Verkaufsflächen. Im Trend liegen Convenience Centres mit max. 5.000 qm Verkaufsfläche in dicht besiedelten Gebieten oder Zufahrtsstraßen. Im 1. Halbjahr 2023 wurden in Polen laut der Immobilienfirma Jones Lang LaSalle (JLL) insgesamt 219.000 qm moderne Handelsflächen fertiggestellt, darunter 122.600 qm in großen Handelsparks und 28.400 qm in Convenience Centres. 2024 sollen weitere Parks und Zentren eröffnen. Schwerpunkte sind dabei Kleinstätze und Neubausiedlungen von Großstädten. Hierbei sind Bekleidungs- oder Schuhgeschäfte stärker vertreten. In Krakau eröffnet im Frühjahr 2025 ein Designer Outlet mit über 100 Geschäften. Ein Drittel der Handelsfläche ist in ausländischer Hand.

Mehr Informationen zum polnischen Markt unter Polen | Polen (gtai.de).

Detaillierte Marktdaten zu einzelnen Produktbereichen (Mode und Heimtextilien) beim Gesamtmasche Analyseservice.

Kontakt: Silvia Jungbauer, jungbauer@gesamtmasche.hosting2.tn-rechenzentrum1.de