Das usbekische Investitions- und Außenministerium informierte am 12. Juni über die Beantragung. Die Sonderpräferenzen könnten womöglich schon vor Ende 2020 greifen.
Usbekistan nutzt bereits das „normale“ APS, das die Einfuhr zu Vorzugszöllen in die EU ermöglicht. Bei Textil- und Bekleidungsprodukten werden 20 Prozent vom Drittlandszoll abgezogen. Bei Einfuhr textiler Fertigwaren werden damit aktuell immerhin noch 9,6 (statt 12) Prozent Einfuhrzoll fällig. Damit ist Usbekistan gegenüber anderen Lieferländern wie der Türkei oder Bangladesch stark im Nachteil.
Usbekistan rechnet damit, dass bei Wegfall der Zollbelastung der Export nach oben schnellen, sich sogar binnen kurzer Zeit verdoppeln könnte. Um den Status APS+ und den damit verbundenen Nullzoll zu erhalten, hat Usbekistan 27 internationale Übereinkommen ratifiziert und mit deren Umsetzung begonnen. Dazu gehören das Protokoll von Cartagena über Biosicherheit (Konvention zur biologischen Vielfalt) und das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe.
Nach Angaben des usbekischen Statistikamtes gehören sechs EU-Länder zu den zwanzig wichtigsten Handelspartnern Usbekistans. Der bedeutendste EU-Partner ist Deutschland. 2019 hat Usbekistan Textil- und Bekleidungsprodukte (ohne Rohbaumwolle) im Wert von 10,2 Mio. Euro nach Deutschland geliefert. Usbekistans wichtigste Exportdestinationen im Textilsektor sind bislang Russland, China und die Türkei.
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