Wasser sparen mit 3D-Textilien

Wasser sparen mit 3D-Textilien

Eine neues auf 3D-Textilien basierendes System ermöglicht die nachhaltige, flexible und platzsparende Wiederaufbereitung von Grauwasser.

Der Wasserbedarf in Deutschland steigt und gebrauchtes Wasser wird nicht ausreichend genutzt. Bei etwa 50 bis 80 Prozent aller häuslichen Abwasser handelt es sich um Grauwasser, also das Abwasser aus Dusche, Badewanne und Handwaschbecken.  Es kann vor Ort auf Betriebswasserqualität gebracht werden und zum Beispiel für die Toilettenspülung oder zur Gartenbewässerung wiederverwendet werden.

Um das Grauwasser wiederaufzubereiten und in den Kreislauf zurückzuführen, benötigte man bisher große Behälter und Tanks, die im Gebäude viel Raum blockieren. Doch dank des flexiblen und platzsparenden Systems, welches die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF)  mit ihrem Projektpartner ARIS entwickelt haben, findet es in nahezu für jedem Gebäude Platz.

Demonstrator in einem Mehrfamilienhaus in Berlin. Bild: © DITF/ARIS

Es beruht auf einem 3D-Abstandsgewirk aus sehr beständigem Polypropylen. Sein Vorteil ist, dass es flach verbaut werden kann und dadurch äußerst platzsparend ist. Durch seine spezielle Anlagengeometrie kann es an Orten eingebaut werden, die sonst ungenutzt bleiben – zum Beispiel bei einem Neubau unter dem Boden einer Tiefgarage, auf einem Flachdach oder im Garten. Es kann modular an den Wasserbedarf und die baulichen Voraussetzungen in den jeweiligen Gebäuden angepasst werden. „Sogar vertikale Lösungen an Fassaden sind denkbar“ erläutert DITF-Wissenschaftler Jamal Sarsour. Damit könnte das Grauwasseraufbereitungssystem vor allem in dicht bebauten Städten genutzt werden. Zudem verursacht die Innovation nur einen geringen Wartungsaufwand und ist dadurch besonders kostengünstig. Verglichen mit bisherigen Lösungen zeichnet es sich durch eine lange Lebensdauer aus. Es trägt damit zu einer nachhaltigen Wassernutzung bei und leistet einen wertvollen Beitrag zur Circular Economy.

Geplant ist, die neue textilbasierte Grauwasseraufbereitungsanlage noch im Jahr 2024 auf den Markt zu bringen.

 

Das AiF- Projekt wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und wird am 13. Juni 2024 auf dem Innovationstag Mittelstand präsentiert.

 

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr.-Ing. Jamal Sarsour

Kompetenzzentrum Textilchemie, Umwelt & Energie

Tel.: +49(0)711 9340-225

E-Mail: jamal.sarsour@ditf.de