Mit Carbonfasern verstärkte Materialien gewinnen nicht nur in Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt, sondern auch im Bauwesen und vielen anderen Branchen an Bedeutung. Allerdings sind Carbonfasern teuer, erdölbasiert und energieintensiv in der Herstellung. Die DITF erforschen jetzt nachhaltigere Wege.
Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) arbeiten am neu vom Land Baden-Württemberg geschaffenen Technikum Laubholz an Carbonfasern auf Basis von Cellulose- und Ligninfasern. Die Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen würde nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Außerdem haben Forscher der DITF bereits ein Garn entwickelt, das durch Umwinden mit Polyamid bis zur Hälfte aus recycelten Carbonfasern besteht. Damit lässt sich die energieintensive Herstellung primärer Carbonfasern bei 1.300°C durch nachhaltige Verfahren ersetzen. Die Forscher mischen dazu die spröden Carbonfasern mit einem Matrixwerkstoff in Faserform und umwinden die verarbeitete Fasermischung. Polyamid ist hier als thermoplastische Matrix das Mittel der Wahl, denn es ist dafür aufgrund der Gebrauchseigenschaften im Bauteil wie z.B. seiner Temperaturbeständigkeit besonders geeignet.
↘ Dieser Artikel ist ein Auszug aus einem Beitrag im Jahrbuch Nachhaltigkeit 2021, der die Aktivitäten zum Carbonfaser-Recycling in der Zuse-Gemeinschaft vorstellt.