Bis zu ihrer Schließung im Februar 2016 waren rund 125 Firmen in der Sonderzone tätig, vorwiegend aus der Textil- und Bekleidungsbranche. Die mehrheitlich südkoreanischen Unternehmen profitierten dabei vom niedrigen Lohnniveau, das bei ca. 140 US-Dollar pro Monat lag. Die Industriezone liegt strategisch günstig nur ca. 60 Kilometer von Seoul entfernt.
Experten halten eine mögliche Wiederherstellung des ursprünglichen Standes von Anfang 2016 innerhalb weniger Monate für möglich. Allerdings sind die früher in Kaesong tätigen Firmen zurückhaltend: Nur ein Fünftel von ihnen würde bei einer Öffnung direkt zurückkehren. Die Hersteller erwarten von Regierungsseite zunächst einen gesetzlichen Rahmen, der ihren Geschäften Schutz bietet.
Eine Wiederaufnahme der Kaesong-Aktivitäten wäre für den bilateralen Handel zwischen Nord- und Südkorea zentral. Dieser hatte 2015 – im Jahr vor der Schließung von Kaesong – einen neuen Rekordwert erzielt. Im Jahr 2017 brach der Warenaustausch dann komplett ein.
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