Wirken und 3D-Drucken in nahtlosem Prozess
Die Verbindung neuer Technologien wie der additiven Fertigung mit den traditionellen Verfahren der Textilbranche birgt viele Potenziale für die Produktentwicklung, und damit neue Marktchancen. Eine Neuentwicklung von KARL MAYER trägt dem Umstand Rechnung, und koppelt die Effizienz der Wirkwarenherstellung mit dem 3D-Drucken.
Flexibel und Effizient
In einer nahtlosen Prozessführung wird bei dem neuen 3D-Drucksystem das Textil direkt nach seiner Herstellung auf der Wirkmaschine bedruckt. Dabei entfallen die sonst benötigten Zwischenschritte. Die Maschine kommuniziert dabei mit dem Musterungssystem des Druckers, um diesen zielgerichtet zu steuern. Der Inline-Druckkopf lässt sich schnell an jede erforderliche Fertigungsposition bringen und kann sich alle Raumrichtungen bewegen. Bei der Platzierung des Druckkopfes sorgen ein Kamerasystem und eine Mustererkennungs-Software für höchste Präzision. Die derzeitige Printer-Version verarbeitet Polyurethan und Silikon ohne Hitze.
Vielseitig einsetzbar
Gerade der hohe Freiheitsgrad beim Design eröffnet neue Möglichkeiten. Insbesondere für die Individualisierung von Produkten, der Herstellung von Prototypen und bei der Funktionalisierung von Textilien durch partielle Verstärkungen, aber auch beim Aufbringen von Design- oder Funktionselementen. Konkrete Anwendungsbeispiele für Sport- und Medizintextilien könnten z. B. das Aufdrucken von partiellen Verstärkungen auf Kinesio-Tapes oder Sport-Outfits zur Stabilisierung und Unterstützung der Bewegungsabläufe sein. Im Automobilbereich sind aufgedruckte Steuerungselemente oder die Abdeckung von elektronischen Komponenten denkbar. Bei Schuhen gibt es die Möglichkeit, besonders beanspruchte Bereiche verschleißfest zu gestalten.
Auf dem Sprung in die Praxis
Für die Produktion von Schuhstoffen hat KARL MAYER mit der FH Bielefeld als Entwicklungspartner den neuen 3D-Drucktisch bereits erfolgreich erprobt. „Hier sind, mehr noch als in anderen Bereichen, die verschiedensten Applikationen gefragt. Dafür eignet sich der 3D-Drucktisch sehr gut“, so das Fazit von Michael Kieren. Jetzt soll das Verfahren mit potenziellen Anwendern in der Praxis etabliert werden.